Krankheiten werden in der Chinesischen Medizin anders diagnostiziert. Die Diagnose-Methoden sind nicht mit der westlichen Medizin vergleichbar. Während westliche Mediziner sich auf einzelne Organe und Funktionen des Menschen konzentrieren, schaut die TCM auf den gesamten Körper. So ergeben sich völlig unterschiedliche Sichtweisen bei einer Diagnose.
Die Körperhaltung eines Menschen ist wie ein Bild, das mehr als 1000 Worte sagt. Das Gesicht, die Art des Gehens und sogar der Klang der Stimme geben uns wertvolle Diagnosehinweise. Jeder weiß: Menschen die gerne lachen, leben viel gesünder. Tief gezeichnete Sorgenfalten im Gesichtsbereich hingegen erzählen eine ganz andere Geschichte.
Die Zungen-Diagnose ist einzigartig, weil wir direkt – ohne dazwischen liegender Haut - auf das Körpergewebe schauen können. Belag, Größe, Farbe und Form der Zunge ermöglichen uns, viele Erkrankungen zu diagnostizieren, die sich nicht im Labor der westlichen Medizin „nachweisen“ lassen. Erstaunlich ist: Sogar Stress lässt sich von der Zunge frühzeitig „ablesen“, bevor es zu Krankheiten kommt.
Die Chinesische Puls-Diagnose unterscheidet sich deutlich vom einfachen Puls-Messen der westlichen Medizin. Wir untersuchen insgesamt 6 Pulsstellen und nutzen hierfür beide Handgelenke. Dabei „erfühlen“ wir Art und Eigenschaft der Arterienwände, die Beschaffenheit des Bindegewebes sowie die Art, Ausdehnung und Frequenz der Pulswelle. Die Chinesische Puls-Diagnose ist extrem schwer zu erlernen. Es braucht mehrere Jahre des Studierens und der Praxis, um ein wahrer Fachmann auf diesem Gebiet zu werden.
Die Leitbahnen des menschlichen Körpers (Meridiane) können durch Befühlen, Tasten und Dehnen der Haut untersucht werden. Störungen an einem Ende der Leitbahn können zu Krankheiten am anderen Ende führen. Das erklärt, warum sich z.B. Kopfschmerzen durch Akupunktur von Leitbahnen an den Füßen behandeln lassen. Der gesamte Körper eines Menschen ist miteinander verbunden und die Ursachen von Krankheiten entstehen nicht immer dort, wo es am Ende weh tut.